Lernen zu Hause
Als Lehrkräfte sind Sie in dieser Zeit besonders gefordert. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern. Die Herausforderung ist, Nähe trotz Distanz herzustellen. Auf Grund der unterschiedlichen Voraussetzungen können folgende Hinweise lediglich Vorschlagscharakter haben.
Insbesondere müssen Sie die Lernenden, die Schwierigkeiten beim Lernen haben und/oder bei denen Sprachbarrieren vorliegen, im Blick behalten.
Mehr:
Voraussetzung zum Lernen schaffen
Lernen mit Sicherheit und Verbindlichkeit
Die Struktur des täglichen Schulbesuchs sollte durch einen regelmäßigen Tagesablauf mit entsprechenden Lernzeiten gestaltet werden. Lernende können sich durch wiederkehrende Abläufe besser auf Lerninhalte konzentrieren. Dies schafft Entlastung. Dabei gilt: Soviel Struktur wie nötig, aber auch so wenig Struktur wie möglich, um den individuellen Lernprozess zu unterstützen. Dies wird sehr unterschiedlich sein und muss jeweils differenziert eingeschätzt werden.
Schaffen Sie als Lehrkraft durch Strukturen Sicherheit und Verbindlichkeit, damit zu Hause gelernt werden kann. Dazu sind Absprachen der Lehrkräfte einer Klasse erforderlich. Es ist hilfreich, dass es eine Ansprechperson pro Jahrgang gibt. Dies kann die Klassenlehrkraft sein. Fachlehrkräfte beteiligen sich an den erforderlichen pädagogischen Aufgaben und treten in einen regelmäßigen Austausch.
Es gibt verschiedene Aspekte, um das Lernen zu Hause zu strukturieren. Die folgenden Checklisten und Hinweise dienen zur Orientierung. Sie werden durch Beispiele ergänzt.
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Ein mit dem Jahrgangsstufenteam abgestimmter Arbeits- bzw. Zeitplan ist an die Lernenden verschickt. Die Offenheit der Struktur ist an die Lerngruppe angepasst. |
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Die Inhalte sind entsprechend der Fähigkeiten der Lernenden, im Umfang, Schwierigkeitsgrad sowie in der Wortwahl angepasst und ermöglichen somit Sicherheit für den Lernprozess. |
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Die Lernenden wissen, was mit den Ergebnissen der Arbeit passiert. Es gibt verbindliche Absprachen über Abgabe, Dokumentation, Austausch etc. Dies ist analog oder digital vereinbart. |
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Für alle Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, eine wertschätzende Nachricht von ihrer Lehrkraft zu erhalten. Planen Sie Reflexion und Feedback fest in den Arbeitsprozess ein. |
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Die Lernenden wissen, wie, wann und auf welche Weise sie ein Feedback für ihre Lernaufgaben bekommen. Die Organisation ist im Team abgesprochen. |
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Die Lernenden wissen, wie, wann und auf welche Weise sie Hilfe für Fragen von den Lehrkräften bekommen. Die Organisation der Unterstützung ist im Team abgesprochen. |
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Die Arbeitspläne beinhalten neben Aufgabenstellungen auch ausreichend Pausen. Die Verteilung der Lernzeit über den Tag ist der Lerngruppe angepasst. |
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Die maximale Arbeitszeit für Lernaufgaben ist festgelegt. Insgesamt ist mehr Zeit vorgesehen als in der Unterrichtssituation. |
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Die Lernenden wissen, dass ein fester Ort für das Lernen sinnvoll ist. Ggf. gibt es eine Checkliste für die häusliche Arbeit (siehe unten). |
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Mit den Lernenden ist abgesprochen, welche Heft- und Mappenführung von der Lehrkraft erwartet wird. Ggf. gibt es eine Checkliste für die häusliche Arbeit (siehe unten). |
Beispiele und zu verändernde Vorlagen für Arbeitspläne mit Zielen und Reflexion finden Sie hier:
Links für die Organisation des Lernens zu Hause:
Im Onlineshop finden Sie hier kostenfrei diese Broschüren zum Downloaden:
- Methoden für den Unterricht
- Methoden für das Lernen von Schülerinnen und Schülern (GS und Sek)
- Methoden für das Lernen von Schülerinnen und Schülern (GS)
Symbole aus der Broschüre Methoden für das Lernen von Schülerinnen und Schülern in der Grundschule finden Sie nachfolgend zum freien Download. Klicken Sie einfach auf die Beschreibung des Symbols.
Arbeitsmaterial /Du brauchst:
dein Heft | |
ein Arbeitsblatt | |
deine Federtasche | |
das Tablet | |
deinen Ordner / deinen Schnellhefter | |
deine Schere |
Methoden / Das sollst du tun:
Rückmeldung / Reflexion:
Verhalten:
Wasche deine Hände! | |
Trage deine Maske! | |
Halte Abstand! |
Wie im alltäglichen Unterrichtsgeschehen bleibt die wichtigste Aufgabe: Behalten Sie Ihre Lernenden im Blick und schaffen Sie Kontinuität im Lernprozess. Zu üben und zu vertiefen ist genauso wichtig wie Neues mit bereits Bekanntem zu verknüpfen. Aufgaben dürfen dabei Spaß bringen und Freude machen.
Denken Sie daran: Nicht alle Familien haben einen Computer oder einen Drucker. Stellen Sie daher auch Aufgaben, die analog zu bewältigen sind oder stellen Sie sie so, dass auch die Kinder, die nur ein Handy haben, sie gut erledigen können.
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Welche Lernvoraussetzungen sind bei Ihren Schülerinnen und Schülern vorhanden? Wählen Sie möglichst Aufgaben aus, die dem Lernniveau entsprechen und gelöst werden können. |
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Welche Arbeitsmethoden sind bekannt und werden gebraucht? z. B.: Können die Lernenden alle Methoden anwenden, um eine Präsentation vorzubereiten? Geben Sie ggf. Hilfestellungen. |
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Sind die Operatoren aus den Aufgabenstellungen den Schülerinnen und Schülern bekannt? z. B.: Können Ihre Lernenden beschreiben, ordnen, untersuchen usw.? |
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Stellen Sie Aufgaben, die der Wiederholung und Vertiefung dienen. Halten Sie Menge und Herausforderung in einem überschaubaren Rahmen. |
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Neue Themengebiete/Inhalte können sich Lernende zum Beispiel im Rahmen einer Projektaufgabe erarbeiten lassen. Anregungen aus den Fächern finden Sie unter Fachliches Lernen. |
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Nutzen Sie vorhandene digitale Angebote und vor allem kreative, offene Aufgaben. Zu fast allen Fächern und Themen gibt es Videos, Rätsel und vieles mehr. Vorhandenes zu nutzen, spart Zeit, die in die Kommunikation investiert werden kann. |
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Wichtig sind alle Aufgaben, die nicht in der Abarbeitung von Arbeitsblättern bestehen, sondern die die Lernenden miteinander und mit der Lehrkraft in Kontakt bringen. Sie sind nicht nur stark motivierend, sondern fördern auch die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten Ihrer Schülerinnen und Schüler. |
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Nehmen Sie auch Aufgaben mit Angebotscharakter oder als Wahlaufgabe mit auf. Es ist sehr entlastend zu wissen, dass es in Ordnung ist, im Zweifelsfall nicht alles zu schaffen. |
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Bieten Sie neben Übungs- und Trainingsaufgaben Aufgaben an, an denen sich Ihre Lernenden ausprobieren, mit denen sie experimentieren können. Dabei können viele Lerngelegenheiten geschaffen werden. |
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Lassen Sie Ihre Lernenden den Erfolg ihrer Arbeit (sowohl Ergebnisse als auch Prozesse) reflektieren. Leitfragen sind dabei: Was ist gelungen? Begründung? Was ist weniger/nicht gelungen? Begründung? Was war leicht/schwer? Wo brauche ich Unterstützung? |
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Besonders im Blick sollten Sie die Lernenden haben, die Schwierigkeiten beim Lernen haben. Welche Lernenden brauchen besondere Unterstützung? Sind alle Beteiligten eingebunden? Weitere Hinweise finden Sie hier. |
Zusammenfassung
Die Lehrkraft ... |
Die Schülerinnen und Schüler ... |
... gibt Ziele vor! |
... beginnen mit der Arbeit! |
... instruiert so, dass die Schüler/innen zu Lösungsmöglichkeiten kommen können. ... stellt die notwendigen Hilfen zur Verfügung ... stellt auch Aufgaben, für die es viele Bearbeitungs- und Lösungsmöglichkeiten gibt |
... erarbeiten mögliche Lösungen |
… gibt ein lernförderliches Feedback |
… nutzen Feedback für die Weiterarbeit |
... nutzt Umwege als Lerngelegenheiten für Schüler/innen und sorgt für einen konstruktiven Umgang mit Fehlern. |
... reflektieren das Lernen |
Die Beziehungsarbeit ist in der Grundschule eine wesentliche Aufgabe. Die Klassenlehrkräfte sind jetzt im Besonderen gefordert, die Lernenden und deren Bedingungen im Blick zu behalten. Finden Sie Wege der Kommunikation – analog oder digital.
Analoge Möglichkeiten:
In vielen Fällen wird es so sein, dass digitale Möglichkeiten nicht/schwer zur Verfügung stehen.
In diesem Fall gibt es zunächst den Postweg, den die meisten Grundschulen bereits nutzen.
Eine Empfehlung hier:
- Die Klassenlehrkraft leitet Material, Briefe etc. an eine zentrale Stelle der Schule, die dieses an die Schüler/innen und deren Eltern versendet.
- Die Klassenlehrkräfte halten über den Elternbeirat Kontakt. Fragen von Schüler/innen und Eltern können hier eingehen und so an die Lehrkraft weitergegeben werden.
- Lehrkräfte melden sich in Abständen bei den Schüler/innen telefonisch, um den unmittelbaren Kontakt aufrecht zu erhalten und die Schüler/innen so weiter zu motivieren.
- Lehrkräfte bieten Schülerinnen und Schülern Sprechzeiten an.
Digitale Möglichkeiten:
Empfehlungen für datenschutzgerechte Programme, Plattformen ... finden Sie hier:
Analoge Möglichkeiten:
Es kann sein, dass digitale Möglichkeiten nicht/schwer zur Verfügung stehen. In diesem Fall gilt weiterhin der Postweg, um die Schülerinnen und Schüler zu erreichen.
Eine Empfehlung hier:
- Die Klassenlehrkraft leitet Material, Briefe etc. an eine zentrale Stelle der Schule, die diese an die Schüler/innen und deren Eltern versendet.
- Die Klassenlehrkräfte halten über den Elternbeirat Kontakt.
- Lehrkräfte melden sich in Abständen bei den Schülerinnen und Schülern telefonisch, um den unmittelbaren Kontakt aufrecht zu erhalten und die Schüler/innen so weiter zu motivieren.
- Lehrkräfte bieten Schülerinnen und Schülern Sprechzeiten an.
Digitale Möglichkeiten:
Ein aktueller E-Mail-Verteiler der Schülerinnen und Schüler sowie Eltern ist notwendig.
Hinweise zu datenschutzkonformen Programmen, Plattformen ... für die Kommunikation finden Sie hier:
http://medienberatung.iqsh.de/corona2.html
Arbeit mit digitalen Instrumenten
Nicht alle Schüler/innen sind damit vertraut, dass digitale Geräte für die Arbeit und das Lernen genutzt werden können.
Aufgaben sollten deshalb so gestellt sein, dass auch das digitale Lernen trainiert werden kann.
So kann es z. B. sinnvoll sein, Hilfen zur Einweisung in Office-Programm oder andere Rechnerprogramme zu geben. Youtube-Tutorials können dafür gut genutzt werden.
Machen Sie diese Tutorials zu echten Lerninhalten:
Wählen Sie zum zu erarbeitenden Thema ein Tutorial aus, das sich Ihre Schüler/innen ansehen sollen – die Vielzahl an Angeboten könnte Ihre Schüler/innen sonst überfordern bzw. vom Eigentlichen ablenken.
Erstellen Sie zu den Inhalten der Tutorials Aufgaben, so dass die Schüler/innen die Informationen, die sie dort sehen, auch verarbeiten können. Durch den aktiven Umgang damit können die Schüler/innen die Instrumente besser und schneller anwenden.
Es kann hilfreich sein, die Schülerinnen und Schüler anzuleiten, sich selbst Fragen zu stellen, die sonst möglicherweise im Unterricht auftauchen und geklärt werden. Aus dem Fragenkatalog kann die Lehrkraft passende Fragen für den Lernbereich und das Thema auswählen. Dabei sollten möglichst alle Schritte berücksichtigt werden.
Fragenkatalog:
1. Überlegungen im Vorfeld | |
Verständnis über die Aufgabe erlangen
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Vorwissen aktivieren
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Sinn finden und Ziel festlegen
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2. Die Arbeit planen
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Vorkenntnisse und offene Fragen sortieren/clustern
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Informationsbeschaffung/Lösungswege planen
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3. Die Aufgabe bearbeiten
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Informieren/Recherchieren/Aufgaben lösen
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Zusammenfügen der Erkenntnisse
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4. Über die Arbeit an der Aufgabe nachdenken
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Arbeitsergebnisse
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Arbeitsprozess
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