In den unteren Klassen gestatten bereits vorhandene Strukturen die Integration von Demokratie- und Europabildung.
Im Stundenplan jeder Grundschule ist auch die Klassenratsstunde fest verankert, auch im Sekundarbereich gibt es beispielsweise durch Klassenlehrerstunden ähnliche regelmäßige Strukturen zur Einübung einer demokratischen Struktur. So kann hier schon früh Mitwirkung in der Schule sowie Demokratiebewusstsein geschult und trainiert werden. Nicht nur über interne Belange der Klasse oder der Schule wird hier zielorientiert diskutiert und entschieden, die Schülerinnen und Schüler erhalten früh Rollen, die sie in die Lage versetzen, ihre Rechte und Pflichten zu überdenken und auszuüben. Im Laufe der Grundschulzeit können in diesem Rahmen daher gut die Themen „Europatag“, „Wahl“ und sogar „Europawahl“ erläutert werden.
Planspiele, die auch für den Primarbereich und den Sekundarbereich geeignet sind, können demokratische Vorgänge noch etwas stärker ins Bewusstsein rücken (s. auch Kapitel 7.4: Planspiele). Frau Prof. Oberle von der Universität Göttingen hat mit ihrer Arbeitsgruppe sogar Möglichkeiten geschaffen, im Rahmen niedrigschwelliger Planspiele die europäischen Institutionen kennenzulernen.
Darüber hinaus bieten diese Stunden Freiraum für die Planung gemeinsamer Europaprojekte, die beispielsweise an einem Projekttag durchgeführt werden.
Auf entsprechende Materialien wurde bereits im Kapitel 2.2: Primarbereich verwiesen. In diesem Sinne ist diese Einrichtung zentral für die Stärkung der Sozialkompetenz, besonders durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.
Das Programm von Lion’s Quest bietet per se exzellente Möglichkeiten zum Erlernen und Trainieren von Sozialkompetenz, Demokratiebewusstsein und Selbstkompetenz. Ein Erweiterungsprogramm zum Thema interkulturelle Bildung ist darüber hinaus verfügbar kann bei jungen Menschen zwischen 10 und 21 Jahren eingesetzt werden. Entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte werden auf der angegebenen Website angeboten.