Das Fach Informatik leistet einen wichtigen Beitrag zur Europabildung.
Die verstärkte Digitalisierung unserer Welt eröffnet großartige Möglichkeiten der Kommunikation und prägt nicht nur die europäische Gesellschaft zunehmend. Gleichzeitig sind aber mit dieser Technik auch Herausforderungen verbunden, denen im Fach Informatik begegnet wird. Die Fachanforderungen Informatik für den Sekundarbereich formulieren:
„Neben informatischem Fachwissen erwerben die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für eine sinnvolle, verantwortungsvolle und kompetente Nutzung informatischer Systeme und eine differenzierte Bewertung der gesellschaftlichen Folgen notwendig sind. Die dazu nötigen Kompetenzen vermittelt der Informatikunterricht.“ [1]
Diese Ziele gelten auch für den Unterricht des Sekundarbereiches II[2]
Das Fach Informatik hat daher eine zentrale Bedeutung in der Vorbereitung der Jugendlichen auf eine Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben in Europa und der Welt. Dabei geht es einerseits darum, dass digitale Medien genutzt werden können, gleichzeitig aber auch die Herausforderungen in der Bewertung von Informationen, im Datenschutz und in der Rolle der künstlichen Intelligenz bewältigt werden.
Die EU begegnet den digitalen Herausforderungen.
Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass die EU den mit der Digitalisierung verbundenen Aufgaben in vielerlei Hinsicht begegnet. Bestimmungen zum Datenschutz wie hier, oder Gesetze zur adäquaten Nutzung künstlicher Intelligenz hier, ebenso wie Maßnahmen zur Bekämpfung von Fehlinformationen hier können den Lernenden als Errungenschaften unseres Staatenverbundes nahegebracht werden.
Zusätzlich gibt es internationale Angebote wie das „International Certification of Digital Literacy“, ein international anerkanntes Informatik-Zertifikat über den Stand digitaler Kenntnisse und Fähigkeiten. Früher bekannt als „European Computer Driving License“ bzw. „Europäischer Computerführerschein“ stellt es das Erlernte in einen globalen Zusammenhang und öffnet ggf. später Türen im beruflichen Kontext. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass es barrierefreie Prüfungsangebote gibt, die auch beispielsweise Menschen mit Legasthenie einen Erwerb des Zertifikates ermöglichen.
Das Fach Informatik bietet sich für eine fächerübergreifende Integration europäischer Themen an.
Gleichzeitig bietet das Fach Informatik auch in der Festlegung der inhaltsbezogenen Inhalte der Fachanforderungen viele Möglichkeiten, die konkreten Unterrichtsinhalte mit attraktiven europäischen Themen zu füllen. Prüfung von Metadaten in Bild- und Textdokumenten kann anhand von Informationen über die EU geschehen, der Umgang mit Suchfunktionen im Sekundarbereich I kann europäische Themen zum Gegenstand haben, Daten aus selbst erhobenen Europa-Umfragen (aus dem Geschichtsunterricht) können im Informatikunterricht ausgewertet (s. Kapitel 5.4.2: Informatik) oder, vielleicht in Kooperation mit dem Fach Kunst, in Postern bzw. Flyern dargestellt werden.
Nicht zuletzt bietet das Fach Informatik Möglichkeiten für kreative Projekte bei Schüleraustauschen oder eTwinning-Projekten (s. Kapitel 7.5)
[1] Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (2021). Fachanforderungen Informatik allgemeinbildende Schulen Sekundarstufe I Sekundarstufe II, Seite 10, verfügbar unter https://fachportal.lernnetz.de/sh/faecher/informatik/fachanforderungen.html
[2] Ebd. Seite 34.