Infrastruktur für den Informatikunterricht
Flächendeckendes WLAN, digitale Tafeln oder Breitbandanschluss sind geläufige Forderungen, wenn es um die digitale Infrastruktur von Schule geht. Für ansprechenden Informatikunterricht in der Sek. II lässt sich in dieser Reihe ein weiteres Element ergänzen: Der schuleigene Server. Damit ist jedoch keineswegs eine klassische Serverlösung für ein Lernmanagementsystem gemeint, welches in diesem Jahrzehnt als digitale Grundausstattung betrachtet werden sollte. Vielmehr geht es um einen selbst verwalteten Rechner im Schulnetzwerk, der mit einer Reihe sinnvoller Serveranwendungen versehen zu einem großartigen Hilfsmittel für den Informatikunterricht wird.
Natürlich könnte für jede der im Folgenden vorgeschlagenen Anwendungen auch eine SAAS-Variante (Software-as-a-Service) im Internet verwendet werden. Da hier jedoch keine datenschutzrechtliche Bewertung vorgenommen werden soll und in diesen Bereichen sehr gute quelloffene Software zur freien Verwendung existiert, konzentriert sich dieser Artikel auf die Verwendung eines durch die Informatikfachschaft selbstverwalteten Servers.
Webserver
Möchte man Projektarbeiten der Schülerinnen und Schüler im Bereich der Webentwicklung im Schulnetzwerk zur Verfügung stellen und in diesem geschützten Raum veröffentlichen, so eignet sich dafür ein eigener Webserver. Dieser kann richtig konfiguriert zur Präsentation von Webseiten oder Browseranwendungen verwendet werden.
Versionsverwaltung / Kollaboration
Eine klassische Anwendung für die Versionsverwaltung bei der Entwicklung von Informatikprodukten ist die Software Git, die sich zusammen mit weiteren kollaborativen Werkzeugen z. B. hinter der Softwarelösung Gitea verbirgt. Auf einem schuleigenen Server kann diese Software die Durchführung von Projekten im Informatikunterricht datenschutzkonform unterstützen und professionalisieren.
Datenbankserver
Datenbanken sind als inhaltsbezogener Kompetenzbereich in den Fachanforderungen für die Sekundarstufe II festgeschrieben. Möchte man im Unterricht Datenbanken nicht nur analysieren, sondern im Rahmen eigener Projekte selbst Datenbanken erstellen, kann man sich entweder für die (lokale) Speicherung in einer Datei (z. B. mit SQLite) oder für die Verwendung eines Datenbankservers (z. B. mit MySQL) entscheiden. Steht die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung, kann mit den auf einem Datenbankserver zentral gespeicherten Daten mit mehreren Anwendungen von verschiedenen Endgeräten aus gearbeitet werden.
Web-Apps und weitere Client-Server-Anwendungen
Liegt die Administration dieses Servers im Schulnetzwerk in der Hand der Informatikfachschaft, so können auch andere selbst entwickelte (Web-)Anwendungen im lokalen Netzwerk verfügbar gemacht werden. Insgesamt erfüllt der Server damit die Funktion eines Schaukastens. Die Projekte der Schülerinnen und Schüler werden hier nur nicht visuell sondern in ihrer Funktion der Schulöffentlichkeit präsentiert.
Fortbildungsreihe "Infrastruktur Einrichtung"
Natürlich ist die Einrichtung eines solchen Servers mit einem gewissen Aufwand und nötigem Know-How verbunden. Um Letzteres zu vermitteln, hat Dr. Ivo Stichel eine Fortbildung mit dem Titel "Infrastruktur Einrichtung" ins Leben gerufen. In dieser richten Sie gemeinsam Schritt für Schritt für den Unterricht hilfreiche Infrastruktur ein.
In der Fortbildung zur Infrastruktureinrichtung wird ein eigener Servers mit dem Betriebssystem Ubuntu, sowie zentrale Programme, wie z.B. gitea, eine datenschutzrechtlich einwandfreie alternative zu GitHub und ein SQL Server eingerichtet.
Die Fortbildung kann hier gebucht werden: