Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität
„Wie können wir Lernende auf Arbeitsplätze vorbereiten, die noch nicht existieren? Wie können wir sie befähigen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, die noch nicht absehbar sind, und Technologien zu nutzen, die es noch nicht gibt? Was brauchen Lernende, um sich in einer vernetzten Welt zurechtzufinden, in der sie verschiedene Perspektiven und Weltanschauungen verstehen und wertschätzen, respektvoll mit anderen interagieren und verantwortungsbewusst für Nachhaltigkeit und kollektives Wohlergehen eintreten sollen?“ (OECD-Lernkompass 2030, Seite 8)
Diese Fragen bilden die Grundlage des OECD-Lernkompasses 2030. Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur unsere Lebens- und Arbeitswelt, sie führt auch zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Wandel, der weit über einen rein technischen Fortschritt hinausgeht. Sich in dieser digitalen Welt nicht nur zurecht zu finden, sondern selbstbestimmt die Möglichkeiten zu nutzen, erfordert Kompetenzen, die über reines Fachwissen weit hinausgehen und bei deren Vermittlung Lehrkräften eine Schlüsselrolle zukommt.
Das Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität stellt Lernende und Lehrende vor neue Herausforderungen. In welcher Weise können die benötigten Kompetenzen im Fachunterricht vermittelt und gefördert werden? Welche veränderten Formate und auch Haltungen sind für solche Lernprozesse notwendig? Wie lassen sich digitale Technologien so in Unterricht und Lehrkonzepte einbetten, dass ein didaktischer Mehrwert entsteht? Wo lassen sich fachliche Inhalte durch digitale Medien lernwirksamer vermitteln? Dieses sind nur einige der Fragen vor denen Lehrkräfte und damit auch die Lehrkräftebildung stehen.
Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität kann sich nicht darauf beschränken, Unterricht zu „digitalisieren“. Vielmehr müssen sich Lehr- und Lernprozesse, Prüfungsformate, Feedbackkultur, aber auch die Rollen von Lehrenden und Lehrenden grundlegend verändern. Ebenso wie im Falle der Digitalisierung selber handelt es sich nicht allein um eine Frage der Technik, sondern um einen einschneidenden System- und Kulturwandel.
In einem solchen Prozess des Wandels brauchen Lehrende und Lernende Begleitung und Unterstützung. Diese wollen die Educational Engineers und die regionalen Fachberatungen durch ihre gemeinsame Arbeit bieten. Durch ihren unterschiedlichen Hintergrund bringen insgesamt 45 engagierte WissenschaftlerInnen und SchulpraktikerInnen Expertisen aus Forschung und Schulpraxis zusammen und verbinden so Theorie und Praxis aller drei Phasen der Lehrkräftebildung. Darüber hinaus bietet die fachübergreifende Zusammenarbeit in fünf Fachclustern das Potenzial, von anderen Fächern zu lernen, Ideen und Ansätze aufzugreifen, gemeinsam weiterzuentwickeln und damit
Im Bereich der Angebote für Schulen und Lehrkräfte entstehen so forschungsbasierte, praxistaugliche Unterstützungsangebote. Sie greifen wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso auf wie die Bedarfe von Schulen und Lehrkräften, um Herausforderungen im Unterrichtsalltag zu adressieren und Unterricht in einer Kultur der Digitalität gemeinsam weiterzuentwickeln. Ziel ist es, die Expertise beider Seiten zu nutzen und in zeitgemäße Unterrichtsvorhaben umsetzen – vom Mikrokosmos „Was ist guter Unterricht mit und über digitale Medien?“ über die Vermittlung von fachlichen Inhalten und die Entwicklung zeitgemäßer Prüfungsformate bis hin zu grundlegenden Veränderungen an Eckpfeilern pädagogischer Konzepte.
Da die Bedarfe an den Schulen sehr unterschiedlich sind, möchte das Landesprogramm ein breites, aber auch individuell anpassbares Unterstützungsprogramm für Schulen und Lehrkräfte bereitstellen. Im Schuljahr 2023 / 2024 sollen dabei folgende vier Schwerpunktthemen im Fokus stehen:
Entwicklung von Unterrichtsvorhaben und Lehr- Lehrszenarien
Vermittlung von basalen Kompetenzen
fachfremd Unterrichten
Künstliche Intelligenz in Schule und Lehrprofession
Hier finden Sie eine Auswahl von Terminveranstaltungen, die beide Teams für Sie vorbereitet haben: